IMISE > Homepages >

Das Studienauswahlmodul für die Erwachsenen-Onkologie

SAM

Zielsetzung

Zur Verbesserung der Therapiequalität und des Therapieerfolges bei onkologischen Patienten wurde am Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie der Universität Leipzig das StudienAuswahlModul SAM im Rahmen einer Diplomarbeit entwickelt. Um das Ziel der Plattformunabhängigkeit zu erreichen, wird SAM mit Hilfe der Programmiersprache JAVA implementiert.

Nach einer Beta-Testphase, soll das Studienauswahlmodul SAM als Softwaremodul in den Informationsdienst integriert und den Teilnehmergruppen des Kompetenznetz Maligne Lymphome zur Verfügung gestellt werden.

Das Softwaremodul SAM ist ein wissensbasiertes Werkzeug für die Studienauswahl, mit dessen Hilfe auf Grundlage der gestellten Diagnose und studienrelevanten Patientendaten den Arzt eine bzw. mehrere geeignete Studie für den Patienten vorgeschlagen werden. Zur Kommunikation mit dem Anwender besitzt das Modul eine interaktive, an das Therapieplanungsmodul ThEO angelehnte Benutzerschnittstelle. Auf Basis eines zweistufigen Auswahlprozesses werden durch SAM potentiell in Frage kommende Studien ausgewählt und nach Eignung gewichtet dem Anwender präsentiert.

Auswahlprozess

1. Stufe

In der ersten Stufe werden potentiell geeigneter Studien aus der Gesamtanzahl der im Modul verfügbaren Studien auf Basis der gestellten Diagnose ausgewählt. Diese Vorauswahl wird durch eine Synonymverwaltung für diagnostische Begriffe unterstützt, um möglichst alle potentiell relevanten Studien zu identifizieren.

2. Stufe

In der zweiten Stufe wird anhand der Ein- und Ausschlußkriterien der in der ersten Stufe ermittelten Studien geprüft, ob der Patient für diese Studien wirklich geeignet ist. Dabei simuliert das System das Verhalten des Mediziners bei der Auswahl, der unter bestimmten Umständen Abweichungen der Patientendaten von den Ein- und Ausschlußkriterien toleriert. Weiterhin soll dem Arzt ermöglicht werden, eine Auswahl mit nicht vollständigen Daten zu treffen, welche dann allerdings mit Unsicherheit behaftet ist. Das Ergebnis wird dem Anwender in Abhängigkeit vom Grad der Eignung in drei Gruppen präsentiert. Die erste Gruppe besteht aus den geeigneten Studien. Die zweite Gruppe besteht aus bedingt geeigneten Studien, die einer näheren Bewertung durch den Anwender bedürfen bzw. auf Grundlage fehlender Daten hier eingeordnet wurden. In der dritten Gruppe werden die nicht geeigneten Studien aufgeführt. Nach diesem Auswahlprozeß hat der Anwender die Möglichkeit, nähere Informationen abzurufen und sich die Entscheidungsfindung des Moduls erklären zu lassen. Zur Vermeidung von Mehrfacheingaben verfügt SAM neben der Wissensbasis, in der die Studien gespeichert sind, über eine standardisierte Schnittstelle zu der lokalen Patientendatenbank für die Patientendaten.